Warum Biografiearbeit im Coaching wichtig ist!

Wer bin ich? Wie bin ich in der Welt? Was hat mich geprägt? Biografiearbeit dient der Erforschung dieser Fragen. Man arbeitet als Erzieherin, als Leitungskraft, als Finanzexperte mit einem zugehörigen Stellenprofil und definierten Aufgaben, scheinbar gut abgrenzbar. Die Verhaltensweisen jedoch, die man als zur eigenen Person gehörend erlebt, kann man weder am Arbeitsplatz noch sonst wo einfach an der Garderobe abgeben. Menschen sind mehr als ihr Kompetenzprofil. Die eigene Persönlichkeit ist über den bisherigen Lebensweg und den prägenden Beziehungen entwickelt worden.

 

Wir alle – ausnahmslos - haben eine Biographie (Lebensgeschichte), die uns mehr oder weniger zu der jetzigen Person macht und im Verhalten bewusst oder unbewusst bestimmt. Wie die eigene Lebensgeschichte erfahren wurde und erzählt wird kann sehr unterschiedlich sein.

 

Biografische Informationen sind zum einen nachprüfbare Daten und Zeiträume über den bisherigen Lebenszeitraum. Zum anderen subjektive Einschätzungen der eigenen Lebensgeschichte. Die Biographiearbeit kann, z.B. in einem Karriere-Coaching, vorwiegend auf den beruflichen Weg (Karriereprofil) oder bezogen auf das ganze Leben erstellt werden.

 

Biographiearbeit ist Erinnerungsarbeit. Es geht darum den Lebensweg zeitlich geordnet nachzuvollziehen und wichtige Stationen zu identifizieren. Dazu gehören die Kindheits-erinnerungen, mit den Beziehungen zu Eltern und Geschwistern, die Schul- und Ausbildungszeit (Erfahrungen mit Mitschülern, Mobbing Erlebnisse, Lehrer), Adoleszenz und der weitere berufliche wie private Weg sowie bedeutsame Begegnungen und beeinflussende Menschen auf dem bisherigen Weg. Die Biografiearbeit dient der vertieften Identitätsfindung und der Fähigkeit, die eigene Vergangenheit zu integrieren.

 

Hierzu gehört die Frage, was als prägend für die Person erlebt würde. Diese Prägungen, positiv wie negativ bestimmen unser Handeln im Hier und Heute. Gute „Erinnerungen“ können eine echte Ressource sein, belastende oder schwierige Erinnerungen oder Ereignisse hingegen mit verursachend für bestimmte Verhaltensweisen oder Ansichten sein.

 

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte dient auch dazu eigenes aktuelles Verhalten besser einordnen zu können. Je bewusster eigene Anteile, Trigger und Verhaltensmuster werden können, um so eher kann Einfluss darauf genommen werden und Verhalten verändert werden.

 

Vor allem dient die Biographiearbeit auch dazu, Kongruenz für sich im Leben herzustellen, schwierige Momente zu integrieren und als Teil der eigenen Geschichte zu akzeptieren.

 

 War der Artikel hilfreich? Ich freue mich über Dein / Ihr Feedback!

 

Herzlichst Cosima Lindemann-Stübbe